N/S OTTO HAHN

Nuclear Ship

Technische Daten

N/S Otto Hahn

1Bootsmanns-Store   8Nebenanlagen-Raum
2Laderaum N° 1   9Sicherheitsbehälter-Raum, Reaktor
3Laderaum N° 2   10Maschinenraum
4Hilfsmaschinen-Raum   11Hilfskessel-Raum
5Laderaum N° 3   12Laderaum N° 5
6Laderaum N° 4   13Laderaum N° 6
7Service-Raum   14Rudermaschinen-Raum, Trinkwassertank

Das Schiff ist ein Eindecker mit normaler Decksbucht, erhöhtem Sprung im Vorschiff und normalem Sprung im Achterschiff.
An Aufbauten sind auf ca. 1/3 Länge von vorne die Brücke mit den Wohnräumen der Nautiker angeordnet. Im Achterschiff liegen ein langes und darüber noch drei kürzere Deckshäuser. In ihnen sind die Wohn- und Arbeitsräume der Besatzung und des Forschungspersonals sowie die Messen, Vortragsräume und Krankenstation untergebracht.
Weiter bestimmen der zur Reaktoranlage gehörende Kran und Abluftmast auf dem Poopdeck und der Schornstein des Hilfskessels auf dem Sonnendeck das äußere Erscheinungsbild des NS OTTO HAHN.
Der Rumpf des Schiffes hat 13 wasserdichte Abteilungen. Über die Schiffslänge verteilen sich 6 Laderäume.
Der Reaktor des NS OTTO HAHN ist ein "Fortschrittlicher Druckwasser-Reaktor" (FDR). Er wurde von dem Firmenkonsortium Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkesselwerke AG und INTERATOM, Internationale Atomreaktorbau GmbH, speziell für den Schiffsbetrieb gebaut.
Gemäß der SOLAS-Konvention von 1960 besaß die NS OTTO HAHN den 2-Abteilungs-Status. Als Kernenergie-Forschungsschiff, Erzfrachter und Fahrgastschiff hatte es die höchste Klasse des Germanischen Lloyd und des Bureau Veritas.
Bis zum Ende des Einsatzzeit lagen Anlaufgenehmigungen für 25 Länder vor. Insgesamt hat die NS OTTO HAHN 650.000 Seemeilen zurückgelegt, 33 Häfen in 22 Staaten angelaufen und rund 750.000 Tonnen Ladung befördert.

Schiff 
Länge über alles172,05 m
Breite auf Spanten23,40 m
Tiefgang beladen9,22 m
Freibord5,33 m
Verdrängung25.790 t
Tragfähigkeit14.040 t
Rauminhalt16.870 BRT
Wasserdichte Abteilungen14
Laderäume6
Besatzung63 Mann
Forschungspersonal35 Mann (max.)
Geschwindigkeit17 Kn
 
Schiffsantrieb
Leistung normal/max.10/11.000 WPS
Drehzahl normal/max.97/100 U/min
Dampfmenge normal
Haupt- / Hilfsmasch.
48,8 / 5,7 t/h
Kondensatordruck0,05 kp/cm²
Dampfmenge Hilfskessel2 × 10 t/h
Hilfsantriebsleistungca. 2000 WPS
Fahrtstrecke hiermitca. 2500 sml.
Elektr. Leistung - Auslegung3 × 460 + 1 × 280 kW
Reaktor (FDR) 
Thermische Leistung38 MW
Einsatzzeit bei Vollast900 d
Mittlerer Abbrand23.000 MWd/tU
Eingesetzte UO2-Menge1,7 t
Mittlere Anreicherung3,5/6,6 %
Mittlerer therm. Neutronenfluß1,1 × 1013 cm-2s-1
Zahl der Elemente / Brennstäbe12 / 2810
Äquivalenter Kerndurchmesser1050 mm
Aktive Kernhöhe830 mm
Brennstabdurchmesser11,4 mm
Wandstärke der Hüllrohre0,8 mm
HüllrohrwerkstoffZirkaloy-4
 
Reaktordruckbehälter
Durchmesser / Höhe licht2360 / 8580 mm
Innenvolumen35 m³
Wand- /Plattierungsstärke50 / 8 mm
Auslegungs-Druck / Temperatur85 kp/cm² - 300°C
IT
Minicomputer SPC-12 der Fa. General Automation Aachen zur Prozesssteuerung und Datenerfassung
1960   Ausschreibung der GKSS, Ges. für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH, Geesthacht, über ein nuklear angetriebenes Handelsschiff mit der Betonung des Vorranges von Forschungsaufgaben auf dem Gebiet nuklearer Antriebe.
1963   Kiellegung in den Kieler Howaltswerken.
1964   13. Juni, Stapellauf in Anwesenheit von Prof. Dr. Otto Hahn.
1968   wurde der Reaktor an Bord kritisch.
1968   11. Okt., Probefahrt.
Aufnahme des Fahrtbetriebs für die Massengutfracht und Forschung.
1969   8.-21. März, erste nukleare Atlantikfahrt..
1970   Mit Casablanca wird der erste ausländische Hafen angefaufen.
1972   Austausch des ersten Reaktorkerns. Mit der ersten Brennstoffladung wurde die NS OTTO HAHN vier Jahre lang betrieben, wobei sie eine Strecke von ca. 250.000 Seemeilen zurückgelegt hat. Der Verbrauch betrug rund 22 kg Uran 235.
1979   Stillegung nach insgesamt 650.000 Seemeilen. Dabei sind 33 Häfen in 22 Staaten angelaufen worden.
Atomare Entsorgung bis 1982.
1982   Umbau zu einem Containerschiff mit Dieselantrieb.
1983   Probefahrt unter dem Namen TROPHY.
1983   Charternamen NORASIA SUSAN.
1985   Charternamen NORASIA HELGA.
1989   Chartername HUA KANG HE der chinesischen Reederei COSCO.
1998   Charternamen ANAIS, TAL und MADRE als Mehrzweckfrachter griechischer Reedereien unter der Flagge Liberias.
2009   Verschrottung des MS Madre in Alang / Indien.
Alle Angaben ohne Gewähr!
 

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