Otto Hahn, Äquatortaufe Juni 1971, Peter beim Barbier für das rechte Outfit.

Beim Barbier

 Zur würdigen Taufe gehört natürlich auch ein schönes Outfit. Darauf legen Neptun und sein Weib Thetis ganz besonderen Wert. Zu diesem Zweck wird der Täufling zum Barbier geführt. Um die Füße des Täuflings ist eine Schlinge gelegt, die nur kleine Schritte erlaubt. Nicht daß er auf die Idee käme wegzulaufen - nein, er sieht ja nichts mehr, da seine Augen noch von den Applikationen des Ärzteteams zugekleistert sind. Beim Barbier wird er auf einen Thron bugsiert, der auf einem Brett über dem Swimmingpool des Schiffes ragt, dem Ort der eigentlichen Taufe. Der Barbier erkundigt sich nach den Wünschen für die Frisur und den Bart und schlägt im rechten Moment mit dem Quast zu, so daß der Rasierschaum bis in den Hals dringt. Aber dann geht es schon ab in die Tiefe. Das Brett mit dem Friseurstuhl kippt nach unten, und der Täufling rücklings in die Fluten des Swimmingpools, wo er von einem begeisterten Täuferteam erwartet wird. Hier zahlt sich auch die Schlinge um die Füße aus, die die Beine automatisch nach oben in Position bringt, so daß die Täufer nur noch den Kopf des Täuflings in die farbige Brühe tauchen müssen. Beim Luftschnappen nimmt man soeben noch die Frage wahr, wie groß denn die Spende sei. Was, eine Kiste nur? Dann geht es vor dem Einatmen wieder zurück in das Taufwasser - bis man schließlich gesäubert vom Staub der nördlichen Halbkugel, aber auch entledigt jeden Barvermögens, dem Taufbecken endlich entsteigen darf.
Äquatortaufe auf dem Nuklearschiff Otto Hahn
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